TIME for kids Foundation stellt ab sofort eine Meldeseite online. Fachleute aus Beratungs- und Therapieeinrichtungen der Suchtprävention und der Suchthilfe sind gebeten, in diese Meldeseite Internetangebote einzutragen, die theoretisch oder erfahrungsgemäße Kinder oder Jugendliche zu exzessivem oder sogar süchtigem Gebrauch verführen. Dazu ist eine kurze Begründug für die Einschätzung zu schreiben. Auch Lehrer, Erzieher, Sozialarbeiter und Eltern, ja sogar Jugendliche selbst können die Meldeseite nutzen.

Die persönlichen Daten der meldenden Person werden vertraulich behandelt, aber archiviert, um die Meldungen nachvollziehen zu können. Die gemeldeten Internetangebote werden listenmäßig erfasst und stehen jedem, der sich dafür interessiert, zur Verfügung. Auf Nachfrage wird auch die Begründung für die Einstufung offen gelegt. Eine Wertung der Angebote ist mit dieser Liste nicht verbunden. Es geht nur um das Merkmal der potentiellen Suchtförderung. Nicht nur der TIME for kids Schulfilter Plus kann diese Liste nutzen, sondern auch jedes andere Filterprogramm. 

 

Melden

 

Generation internetsüchtig?

Jahrestagung der Drogenbeauftragten 2016

Die Jahrestagung der Drogenbeauftragten 2016 stand unter dem Motto „www.webholic-sucht-hilfe.de – Generation internetsüchtig?“. Die TIME for kids Foundation stellte auf dem Marktplatz der Ideen die Meldestelle Sucht vor. Fachleuten aus Beratungs- und Therapieeinrichtungen der Suchtprävention und der Suchthilfe wird die Möglichkeit geboten potenziell süchtig machende Onlineangebote zu melden. Auch Schulpsychologen, Lehrkräfte, Erzieher, Sozialarbeiter und Eltern, ja sogar Jugendliche selbst können die Meldestelle nutzen.

Die Ergebnisse werden allen interessierten Akteuren aber auch Schulen und Bildungseinrichtungen für Ihren Schulfilter zur Verfügung gestellt. Schülerinnen und Schüler können bei der Nutzung von Smartphones in der Schule über das Schul-WLAN vor potenziell süchtig machenden Onlineangeboten geschützt werden. Der suchtpräventive Effekt eines Schulfilters ist vergleichbar mit dem Rauchverbot in der Schule.

 


Impressionen

Psychische Abhängigkeiten durch Computer- und Internetnutzung

Ein Problem auch in Schule und Unterricht

Als ein immer dringlicher werdendes Problem des pädagogischen Jugendschutzes in der Schule erscheint das Phänomen der Verhaltenssüchte, die bei Kindern und Jugendlichen durch exzessiven Computer- und Internetgebrauch entstehen können (Informationen dazu u. a. im Sucht- und Drogenbericht der Bundesregierung der letzten Jahre).

Dabei sind offenbar zwei Ebenen zu unterscheiden: Einerseits gibt es eine „allgemeine“ Abhängigkeit vom Internet, so wie es auch eine inhaltsunabhängige Abhängigkeit vom Fernsehen gibt, das ständig laufen muss, damit sich der Abhängige wohl fühlt. Andererseits gibt es Angebote im Internet, die auf spezifische Art abhängig machen. Dass dies bei Computerspielen

sein kann, ist seit langem bekannt, da auch andere Spiele süchtig machen können. Dass aber auch „harmlose“ Angebote wie Facebook, WhatsApp, Twitter, Second Life oder Versteigerungen bei Ebay süchtig machen können, ist ein neues Phänomen, das erst seit jüngster Zeit erforscht werden kann.

Der Anteil der derzeit suchtgefährdeten Jungen und Mädchen erscheint vordergründig gering (siehe Zahlen im Sucht- und Drogenbericht 2015). Aufgrund derzeit fehlender und grundsätzlich schwer zu konzipierender (Langzeit-)Forschung wird dieser Anteil in seiner tatsächlichen Dimension auch in Zukunft kaum feststellbar sein. Verhaltenssüchte, die sich in Kindheit und Jugendzeit - also während der Schulzeit - entwickeln,

fallen oft erst nach der Schulzeit auf bzw. behindern dann erkennbar den weiteren Lebensweg der Betroffenen.

Für Lehrer und Lehrerinnen ist es prinzipiell schwierig bzw. unmöglich - bis auf extreme Einzelfälle - im Schulalltag unproblematisches von suchtverdächtigem Verhalten bei ihren Schülerinnen und Schülern zu unterscheiden. Deshalb kann Schule nur generalpräventive Maßnahmen ergreifen, um durch die zunehmende Nutzung von Computern und Internet nicht ungewollt mitschuldig zu werden an einer „schleichenden“ Suchtentwicklung oder –manifestierung bei Kindern und Jugendlichen.

Schulfilter

Was kann ein Schulfilter suchtpräventiv leisten?

Filtersoftware, die in der Lage ist, einerseits die Nutzungszeiten zu beschränken, andererseits aber auch bestimmte Angebote des Internets zu sperren, kann in der Schule einen effektiven Beitrag zu Suchtprävention leisten.

1. Da der Zeitfaktor bei der Entstehung und dem Fortbestand einer Verhaltenssucht eine große Rolle spielt, ist es sinnvoll, diesen Zeitfaktor durch technische Maßnahmen über den Schulfilter zu beeinflussen z. B. durch vorgegebene begrenzte Nutzungszeiten der internetfähigen Endgeräte während der Unterrichtsszeit.

2. Im Gegensatz zu Filterlisten, die spezialisiert sind auf das Fernhalten von verbotenen, jugendgefährdenden und entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten, kann der TIME for kids Schulfilter auch das leisten, was im Drogenbericht der Bunderegierung als „Angebotsreduzierung“ bezeichnet wird und als wichtiges Element der Suchtprophylaxe gilt:

Bestimmte Angebote, die von Fachleuten als bekanntlich oder potentiell suchtfördernd eingestuft werden, können während der Schulzeit durch

Sperrung über den Schulfilter von Kindern ferngehalten werden, und zwar nicht nur in der Klasse, sondern auch auf dem Schulhof, wenn sie das schulinterne WLAN nutzen. Dass nur dieses während der Unterrichtszeit bzw. auch in den Freistunden auf dem Schulgelände genutzt werden darf, kann verbindlich verabredet werden.

So kann weitgehend ausgeschlossen werden, dass Kinder die schulischen und ihre privaten Endgeräte als „Suchtmittel“ nutzen. Wenn im Suchtbericht der Bundesregierung „Maßnahmen zur Einrichtung und zum Einsatz geeigneter Jugendschutzprogramme für den heimischen PC" empfohlen werden, dann muss diese Empfehlung auch für den PC oder mobile Endgeräte in der Schule ernst genommen werden. Der suchtpräventive Effekt eines Schulfilters mit den Möglichkeiten des TIME for kids Schulfilters wäre vergleichbar dem Rauchverbot in der Schule, das Jungen und Mädchen an vielen Stunden am Tag davor schützt, ein Suchtverhalten zu entwickeln oder einer bereits vorhandenen Nikotinsucht nachzugeben. Alles hier Gesagte gilt auch für den Einsatz des Filters in Jugendfreizeiteinrichtungen.

Über uns

TIME for kids Foundation

TIME for kids Foundation unterstützt als gemeinnützige GmbH die Entwicklung pädagogischer und didaktischer Konzepte für ein Schulfiltersystem, das es ermöglicht, das Internet im Sinne eines „Bildungsinternets“ im Unterricht zu nutzen. Themenfelder und einzelne Internetseiten können vom Lehrer gesperrt oder freigeschaltet werden. Dabei soll der Lehrer die Kontrolle über das in seinem Unterricht aufgerufene Internetangebot behalten und auch sicher sein, dass es frei ist von jugendgefährdenden und entwicklungsbeeinträchtigenden Elementen.

Diese bedeuten unabhängig von gesetzlichen und pädagogischen Aspekten immer auch eine Störung des Unterrichts. TIME for kids Foundation steht der Computer- und Internetnutzung im Unterricht positiv gegenüber und begrüßt die Initiative des Bildungsministeriums, Schülerinnen und Schüler mit mobilen Endgeräten auszustatten. Zugleich bemüht sie sich um ständige Anpassung des Filterangebotes an die wachsenden und sich verändernden pädagogischen Herausforderungen, die mit der Internetnutzung im Unterricht verbunden sind.